MUSE – definitiv mehr als nur ein Bandname.

Der Tag passte so gar nicht in das erfreuliche Programm des heutigen Abends. Es regnete die letzten 24 Stunden nämlich schon ununterbrochen in Strömen – einzig die aufgespannten Regenschirme in allen Farben vor dem Eingang liessen noch hoffen. Gleich zwei Mal gaben sich Muse diese Woche die Ehre in Zürich ihre Drones World Tour zu präsentieren, nämlich am 11. und 12. Mai 2016 im Hallenstadion.

Nach dem Eingang dann gleich die nächste Fanstation (oder besser gesagt, die nächsten drei Stationen): Der Merchandise Verkauf. Ob es nun am nass-kühlen Wetter lag oder an den zahlreichen Fans, jedenfalls gingen die Shirts weg wie warme Weggli und die Mitarbeiter mussten wortwörtlich ihr letztes Hemd/Shirt hergeben. Dann die nächste Überraschung: Die gewaltige Konzertbühne. Sie war in der Mitte der Halle aufgebaut worden: Die Mainstage sowie zwei Sidestages waren jedoch nicht der einzige Blickfang, auch die aufwendigen Licht- und Toninstallationen liessen keine Wünsche offen: Eine 360° Erlebnis Bühne! Die Spannung stieg weiter.

Plötzlich wurde es dunkel im vollen Hallenstadion und die Zuschauer kreischten sich in Ekstase. Mehrstimmig und im Rundklang begann das Intro Drones währenddem gleichzeitig sechs transparente Kugeln blau-leuchtend in die Höhe stiegen – das erste Abtauchen in die Muse-Welt war geschehen. Und plötzlich hauten sie mit rockigen Gitarrenriffs und Schlagzeug auf die Pauke, mit ihrem ersten Song Psycho und rissen somit die Zuschauer aus ihrer eingetretenen (positiven) Trance. Ganz abgedreht waren auch das leuchtende Gitarrenriff von Chris und natürlich die sich drehende Hauptbühne, selbstverständlich in abwechselnder Richtung, damit bei den Herren nicht noch die Karussellkrankheit ausbricht. Keyboard und Schlagzeug waren übrigens in der Bühnenmitte und die drei restlichen Mikrofone direkt am Rand verteilt. Nicht zu vergessen sind dabei die weissen, mit Federn gefüllte Ballons, welche das Publikum während einem Teil des Konzertes in der Luft umherschubsen konnten.

Ohne Verschnaufpause ging es auch schon weiter mit Songs der Alben Absolution (2004), Black Holes and Revelations (2006), The 2nd Law (2012) sowie mit den Songs Uprising und Resistance des gleichnamigen Releases The Resistance (2009). Natürlich kam auch das aktuellste Album Drones (2015) mit Songs wie Dead Inside nicht zu kurz. Die Rocker aus Devon gaben gesanglich alles und lieferten das volle Programm an (alt-)bekannten Songs – das Ganze begleitet von transparenten Backdrops auf denen multimediale Projektionen gebeamt wurden.

Nach toller multimedialer Inszenierung „at its best“ und einer geballten Ladung an rockigen Tönen gemischt mit Electronica, spielte Matt Bellamy und Co. mit Knights of Cydonia ihren letzten Song an diesem Abend. Singend, hüpfend, tanzend, ja sogar fast weinend gaben die Fans noch einmal ihr bestes und feierten die Stars des Abends gebürtig – totale Überwältigung der Sinne.

Nun… schwierig, diese fantastische „360° Show“ in Worte zu fassen. Muse begeistert schliesslich seit 1994 ihre Fans und da bleibt mir nur noch eins zu sagen: Auch die farbigen Regenschirme verschwanden nach dem Konzert wieder in allen Himmelsrichtungen. Nur schien es mir, als würden sie nach dem gelungenen Konzert noch ein bisschen farbenfroher erscheinen…