Wenn Strung Out auf Tour sind und europäische Konzerthallen besuchen, dann wird es meistens sehr laut, sehr nass und intensiv. So war es auch im am 16. August im Wek 21.

Sex, drugs and vice versa, die fünf Amerikaner trumpfen derzeit mit ihrem Album Transmission Alpha Delta, auf das die Fans über sechs Jahre lang hatten warten müssen. Die neuen Songs haben einen starken Metal Einfluss, natürlich sind die typischen und sehr schnellen Schlagzeug und melodiösen Gitarrenwechsel immer noch vorhanden. Kaum draussen, schafft es Strung Out mit ihrem neunten Studioalbum bei Fat Wreck Chords, nach sehr langer Zeit wieder den Sprung nach Europa, das Konzert wurde mit Spannung erwartet.

Für den durchaus gelungenen Auftakt des Abends war die Zürcher Band Hunted Like Thieves verantwortlich. Mehr als eine halbe Stunde vor dem offiziell angekündigten Konzertbeginn betrat das Quintett die Bühne, um mit seinem Melodic-Hardcore die Menge in Bewegung zu setzen. Im Gegensatz zu A Wilhelm Scream, die als zweite Support-Band mächtig auf den Putz hauten und sowohl für Circle Pits als auch Kreislaufprobleme im Publikum sorgten.

Wer das Vorprogramm zwar durchgeschwitzt aber sonst unbeschadet überstanden hatte, konnte sich jetzt auf den wichtigsten Programmpunkt des Abends freuen. Die Bühne wurde kurz umgebaut und um 22.00 Uhr erklangen die ersten Töne vom Opener. Der Dynamo Keller tobte, die Show war komplett ausverkauft, Strung Out spielten einen Kracher nach dem anderen und hielten sich nie lange mit umständlichen Ansagen auf, mich erfreute insbesondere, dass sie auch Hits wie Firecracker oder Solitaire aus den Neunziger spielten.

Nach Veröffentlichung der ersten Alben noch oft als Schreihals abgetan, beweist Jason Cruz, dass er merklich an seinen Sängerqualitäten gearbeitet hat. Stimmliche Unterstützung erhielt Strung Out auch von der Publikumseite, denn meistens statt auf der Bühne zu stehen war er mitten im Publikum. Schnell waren sie da, aber noch schneller waren sie weg.

Nach Konzerten schnappt man im Publikum häufig Aussagen auf wie: „Hätte gerne mehr von den alten Sachen gehört“. Nicht so bei Strung Out, die Setliste war eine absolut komplette Sache, liess jedoch insbesondere bezüglich des aktuellen Albums so einige Wünsche offen. Dem grossartigen Abend, den die Kalifornier ihren Fans bereitet hatten, tat dies keinen Abbruch.

Fazit: Strung Out ist besser live als auf der Platte, besser so als vice versa.

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