Es hört sich gut an. Es hört sich sogar verdammt gut an! Wie es wohl live sein wird? Diese Frage habe ich mir am 20. August 2014 am Summer Sounds Festival 2014 beantworten lassen.Das diesjährige Summer Sounds Festival stand einmal mehr unter dem Motto „gute Schweizer Künstler“ – zu Recht! Unser Land bietet eine wunderbare Palette an Musik, für jeden ist was dabei. Für mich war es Silver Firs. Auf dem Programm ist mir dieser Name ins Auge gesprungen, der Song Golden Age hörte sich vielversprechend an. Gebucht!

Der Raum war zu Beginn gemächlich gefüllt. Ein paar ältere Leute, ein paar Teenies, ein paar„kann ich nicht zuordnen Menschen“ und ich. Ich, der Mensch welcher mit einem riesen Hunger an ein Konzert geht – super Voraussetzung! Zum Glück war die Theke im Kaufleuten mit Sandwiches ausgestattet! Mit einem gefüllten Bauch lässt es sich einfach besser Musik anhören. Wer spielt zuerst? Die Silver Firs? Oder doch The Pussywarmers & Réka? Die vielversprechende Rede des Eröffnungssprechers beantwortete mir gleich die Frage – The Pussywarmers. Shit! Meine Vorfreude ging zunichte! Nichts gegen The Pussywarmers, aber ich war selten so gespannt wie auf Silver Firs. Was solls. Hören wir uns The Pussywarmers an.

So schön wie ihr Name auch klingen mag – ihre Musik ist was für Fans. Fans von psychedelic Sound. Fans von Summer Surf Partys (ja genau, die von früher im X-Tra). Fans die endlose Pianomischungen mögen. Ich muss eingestehen, ich bin kein Fan geworden. Vielleicht lag es auch am Abmischer. Er hatte nebst dem abmischen alle Hände voll zu tun. Vor allem auf seinem schicken MacBook Videos laufen zu lassen, mit Menschen in Badehosen. Aber hej, wems gefällt? Die Menschen um mich herum (mal abgesehen von den zehn an vorderster Front) sahen gelangweilt aus. Eine junge Dame riss es so mit, dass sie eingepennt auf der Schulter ihrer Kollegin lag. Nachdem die Band noch gefühlte 10 Songs Zugabe spielte, kam der Moment – sie waren fertig! Auf einem Open Air oder am Strand finde ich sie passender, als auf der Kaufleuten Bühne. Sympathisch sind sie auf alle Fälle! Der Moment kam. Der Sprecher setzte erneut zur Rede an. The Pussywarmers & Réka verabschiedete er mit einem „man muss keine Drogen nehmen um High zu werden, es genügt die Musik“. Jawohl! Und jetzt? Silver Firs? Jaaaa! Endlich!

Die Band die sich nicht in ein Genre einteilen lässt. Die Band von den Alpen. Die Band halt! Gross angekündigt. In einem sanften Licht, schimmernd in blau, betreten sie die Bühne. Boom! Halt stop! Hä? Spinn ich jetzt? Was macht denn Michael J. Fox hinten rechts an der Gitarre? Das Seitenprofil von Christoph, sah demjenigen von Fox extrem ähnlich. Blaulicht halt. Nachdem die lässige Band mit dem ersten Song durch war, standen meine Füsse noch Still. Abwarten – das kommt schon noch. Zweiter Song. Wieder nichts. David von der Band meinte cool, „mein Monitoring ist nicht OK“, gut zu wissen! Nach dem zweiten Song wusste er nicht welcher Song an der Reihe war, denn die Set Liste ging flöten. Muss sagen, es lockerte die Stimmung und es gab sogar einige Regungen im Publikum. Sympathischer Kerl! Nichtsdestotrotz. Meine Füsse bewegten sich kein bisschen. Null. Nada. Ich hatte keinen Zement drin, nein, ganz normale Turnschuhe. Muss wohl doch an Silver Firs gelegen haben? Mein Fazit? Ich bin nach wie vor ein Fan von Silver Firs. Womöglich war es einfach nicht der Richtige Augenblick, zumindest für mich. Und natürlich, nicht zu vergessen, The Pussywarmers & Réka haben sich in mein Hirn gebrannt, bis an mein Lebensende. Auch gut!